Wann ist ein Immobiliengutachten sinnvoll?
Beim Aufbau eines Finanzierungskonzepts prüfe ich überschlägig den Wert der Immobilie. Dazu verwende ich die Bodenrichtwerte und bediene mich bei Bedarf externer Vergleichswerte und Wertermittlungstools. Die Berechnungen sind meist ausreichen, um mit den Banken die Kredite zu verhandeln und den Beleihungswert zu ermitteln. Denn der Immobilienwert ist von entscheidender Bedeutung für die Kreditvergabe, die Höhe der Kreditsumme und für die Berechnung der Konditionen.
Mit einem Immobiliengutachten durch einen Sachverständigen ist diese Art der Wertermittlung jedoch nicht zu vergleichen. Denn bei einem umfassenden Verkehrswertgutachten wird die Immobilie viel genauer unter die Lupe genommen und der aktuelle Marktwert anhand von vielen Faktoren bestimmt. Der Gutachter beurteilt den Zustand, Lage und Bausubstanz einer Immobilie vor Ort im Detail. Dabei werden Schäden und Mängel aufgezeigt und der Immobilienwert auf der Basis neutraler Faktoren berechnet.
Ab einer bestimmten Kredithöhe ist ein Gutachten immer erforderlich. In diesen Fällen ist zu verhandeln, wer (Bank oder Kreditnehmer) das Gutachten in Auftrag gibt und bezahlt. Einige Banken übernehmen die Kosten oder erstellen Gutachten durch eigene Bankmitarbeiter bzw. Kooperationspartner.
Ein rechtsgültiges Gutachten ist immer bei Scheidungs- oder Erbfällen zu empfehlen. Damit vermeiden Sie Konfliktsituationen und Streit über den Wertansatz für eine Immobilie. Empfehlungen über Gutachter geben Gemeinden, Sachverständigenverbände und die Industrie und Handelskammer.
Das Video zeigt, dass der Wertansatz einer Immobilie die Kredithöhe und die Zinshöhe beeinflusst.
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