Wohn-Riester: Eine gute Lösung für meine Immobilienfinanzierung?

„Als Sparvertrag ein Flop – für die Bausparfinanzierung top“. So beurteilt die Stiftung-Warentest Wohn-Riester und es stimmt: Riester-Bausparverträge sind häufig ein guter und wertvoller Finanzierungsbaustein. Die staatliche Förderung in Verbindung mit einem guten Bausparvertrag, lässt manche Bankfinanzierung blass aussehen. Wer auf die richtige Kombination und gute Angebote setzt, kann mit Wohn-Riester sein Eigenheim zu äußerst attraktiven Konditionen finanzieren.

Wann ist ein Riester-Vertrag sinnvoll?

Wohn-Riester ist erste Wahl, wenn Sie den Traum von den eigenen vier Wänden in einigen Jahren realisieren möchten und sich gegen steigende Finanzierungszinsen absichern möchten. Aber auch wenn Sie schon jetzt das Eigenheim kaufen oder bauen, können Sie mit einer Riester-Finanzierung punkten. Staatliche Zulagen, Steuervorteile und der richtige Bauspartarif optimieren die Finanzierung.

Wie viel Immobilie kann ich mir leisten?

Wie sieht die Förderung bei Wohn-Riester aus?

Die staatliche Förderung besteht aus Zulagen und Steuervorteile. Um die Förderung zu erhalten, müssen Sie in einen speziellen Riester-Bausparvertrag riestern. Nicht alle Tarife am Markt überzeugen mit guten Bedingungen. Doch es gibt einige Top-Tarife, die sich als Spar- und Finanzierungsmodell hervorragend eignen. Die Höhe der Zulage orientiert sich am sozialen Familienstatus. Für den Vertragsinhaber gibt es 154 Euro Grundzulage pro Jahr. Plus einer Kinderzulage von 185 Euro (Geburt vor 2008) bzw. 300 Euro. Eine Familie mit zwei Kindern (geboren vor 2008) und einem Kind das nach 2008 geboren wurde, bekommt vom Staat pro Jahr 978 Euro Zulage. Das rechnet sich und führt zu einer günstigen Gesamtfinanzierung.

Nur Riester oder was?

Riester ist nur ein Finanzierungsbaustein fürs Eigenheim. Eine Baufinanzierung besteht in der Regel aus mehreren Darlehen. Besteht ein Anspruch auf zinsverbilligte KfW-Darlehen bzw. Förderdarlehen, sollten diese genutzt werden. Der Löwenanteil einer Finanzierung wird häufig mit Bankdarlehen abgedeckt.

Selten erlebt: Kostentransparenz und Vergleichszinsangaben

Der Mix an Finanzierungsbausteinen macht's! Hier ist eine unabhängige Beratung gefragt und Finanzmathematik. Einige Banken und Bausparkassen reichen nach Beratungsgesprächen zwar Unterlagen und Modell-Berechnungen aus, aber die Modell-Berechnungen helfen selbst dem informierten Verbraucher nicht wirklich weiter. Aus den Unterlagen geht selten hervor, welche Gesamtkosten beim angebotenen Finanzierungsmodell anfallen und wie hoch der Vergleichszinssatz liegt. Nur mit diesen Angaben ist ein Vergleich von unterschiedlichen Angeboten und Finanzierungsmodellen möglich.

Nur eine Vergleichsanalyse verschafft Transparenz

Ob diese Intransparenz von den Anbietern der Riester-Modelle bewusst oder unbewusst geschaffen wird, möchte ich gar nicht beurteilen. Ich habe häufig die Bankberater aufgefordert mit den Vergleichszins für vorliegende Angebote mitzuteilen. Leider immer ohne Erfolg. Ohne eine aussagekräftige Analyse der Finanzierungsmodelle sind die Angebote nicht zu bewerten. Wird ein Finanzierungsmix aus Bankdarlehen, Wohn-Riester bzw. Förderdarlehen ohne eine Vergleichsanalyse angenommen, tappt der Kreditnehmer bei seiner Finanzierung häufig im Dunkeln. Wesentliche Sachverhalte und die Gesamtkosten sind nicht bekannt. Wenn ich Bankangebote analysiere, stelle ich immer wieder fest, dass scheinbar günstige Angebote sich als sehr teuer entpuppen.

Fazit:
Für Wohn-Riester gibt es Top-Tarife, doch nicht alle Angebote am Markt sind empfehlenswert. Riestern lohnt sich mit einem guten Bausparvertrag. Die staatliche Förderung besteht aus Zulagen und Steuervorteilen. Riester ist meist nur ein Finanzierungsbaustein. In der Regel besteht die Finanzierung der eigenen vier Wände aus einem Mix an Darlehensbausteinen (Bankdarlehen, KfW-Darlehen, Förderdarlehen etc.). Die Angebote der Banken sind selten transparent. Auch informierte Verbraucher können die wesentlichen Sachverhalte oder Probleme aus den ausgereichten Unterlagen nicht herauslesen. Der Vergleichszinssatz für die gesamte Finanzierung wird bei fast allen Angeboten nicht berechnet. Eine Prüfung der Bankangebote durch einen unabhängigen Berater ist sinnvoll. Bei meiner Arbeit stelle ich immer wieder fest, dass sich scheinbar günstige Angebote als Flop erweisen.
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Der Artikel "Wohn-Riester: Eine gute Lösung für meine Immobilienfinanzierung?" wurde am 22.09.2015 von verfasst.